Strom vernichten!? :-)

Diskutiere Strom vernichten!? :-) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, wir haben hier in Österreich aktuell die absurde Situation dass der EPEX Spot AT Marktpreis in letzter Zeit immer wieder negativ ist...
Ok, jetzt hab ichs verstanden.
In dem Fall ist es ja ganz einfach.
Strom in Wärme umwandeln und an die Umgebung abgeben.
Gibts nicht sogar Trafostationen mit verstellbaren Widerständen um genau das zu realisieren ?
Eine Lastbank
 
Oha, da hab ich was losgetreten! :)

Hier der Bezugstarif, den ich hier in Österreich habe:
smartCONTROL – by smartENERGY

Einspeisetarif:
Sonne

Sind beides Spotmarkttarife, die nach tatsächlichen stündlichen Verbrauchs-/Einspeisewerten abgerechnet werden.
Wenn der Preis deutlich negativ ist, bekomme ich tatsächlich Geld für den Verbrauch, das wurde mir vom Stromanbieter so bestätigt.

Ich habe tatsächlich bereits einen Boiler mit Heizstab, den ich hierfür nutze. Den lade ich smart immer dann wenn der spotmarktpreis günstig ist. (PV-Anlage bzw. Wechselrichter habe ich auch bereits abgeschalten in dem Fall.)
Wasserboiler ist aber zu wenig Energie und zu langsam, für den Zweck diese Negativpreisspitzen abzugreifen.
Heizlüfter etc. hab ich auch, die kann ich auch smart steuern, vielleicht mach ich das mal, wenn mir langweilig ist.

Meine Frage zielte aber tatsächlich drauf ab, ob es nicht noch irgendwelche einfacheren Möglichkeiten gibt, den Strom zu "vernichten". Finde es interessant, dass "in die Erde leiten" nicht geht, weil es dann Elektrolysevorgänge und Kochvorgänge geben würde. Irgendwie trotzdem verwunderlich für mich, dass die Netzbetreiber da keine Lösung im grossen Masstab haben, den Strom los zu werden. Man würde meinen, das sei einfach... Vielleicht ist das Problem aber auch noch zu neu, in der aktuellen Ausprägugn, durch den immensen PV-Zubau letztes Jahr.

Pumpspeicherkraftwerke:
Werden in AT meines Wissens genau hierfür genutzt, aber ich vermute, die sind jetzt im Frühjahr ohnehin gut gefüllt, was die niedrigen Strompreise zusätzlich erklären würde.

Heute waren es am Tiefpunkt -1,44 ct/kWh. So macht meine PV-Anlage keinen Spaß!

Habe jetzt meinen Eisnpeisetarif gewechselt weg vom Spotmarkt, hin zu festen 6ct. Ist trotzdem lächerlich wenig, aber so ist das halt momentan. Wundern tuts mich trotzdem, wenn man die politische Debatte über hohe Energiepreise verfolgt und dann sowas in der Praxis selber erlebt...
 
Habe jetzt meinen Eisnpeisetarif gewechselt weg vom Spotmarkt, hin zu festen 6ct. Ist trotzdem lächerlich wenig, aber so ist das halt momentan. Wundern tuts mich trotzdem, wenn man die politische Debatte über hohe Energiepreise verfolgt und dann sowas in der Praxis selber erlebt...
Nicht momentan, sondern das wird auch so bleiben wenn man Strom produziert zu Zeiten, in denen das Angebot die Nachfrage übersteigt. Einfache Marktwirkung.

Ich habe nicht den ganzen (ich glaube, etwas unsinnigen) Thread gelesen, aber hätte noch ein Schwimmbad anzubieten..... Die Heizstäbe kann ich schon besorgen, die Stromverbrauchsvergütung können wir uns teilen.
 
Ich habe noch nie verstanden, warum man den Strom nicht sinnvoll verbrät, z.B.: in Überschusszeiten z.B.: Wasserstoff damit produziert.
Wer sollte das tun? Die Betreiber von Wind und großen Solaranlagen bekommen Ausfallgeld, wenn sie gedrosselt oder abgeschalten werden. Das ist garantiert mehr als wenn sie selber damit Wasserstoff erzeugen. Baut irgend ein Netzbetreiber so eine Anlage zentral, dann nützt das auch wenig, weil mittlerweile schon die Verteilnetze mit Solarstrom überlastet werden und außerdem muss der dann Netzgebühren bezahlen, die das Ganze wieder unwirtschaftlich machen.
 
Habe jetzt meinen Eisnpeisetarif gewechselt weg vom Spotmarkt, hin zu festen 6ct. Ist trotzdem lächerlich wenig, aber so ist das halt momentan. Wundern tuts mich trotzdem, wenn man die politische Debatte über hohe Energiepreise verfolgt und dann sowas in der Praxis selber erlebt..
In der Wirklichkeit angekommen. Und wenn ich gemein wäre, würde ich sagen du bist mit den 6 Cent ein Schmarotzer, weil die Allgemeinheit dir 6 Cent bezahlen muss trotz negativem Strompreis. Du bist also am immer teurer werdenden Strom für alle Schuld .
 
Hier der Bezugstarif, den ich hier in Österreich habe:
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Sind beides Spotmarkttarife, die nach tatsächlichen stündlichen Verbrauchs-/Einspeisewerten abgerechnet werden.
Wenn der Preis deutlich negativ ist, bekomme ich tatsächlich Geld für den Verbrauch, das wurde mir vom Stromanbieter so bestätigt.
Das werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben, dass ich als Endkunde für den Strombezug noch Geld bekomme. Eher hebt man diesen durch weitere Abgaben (Überspeisungsabgabe (ÜSA), Tranportabgabe für ins umliegende Ausland verschenkten Strom (TraAvS)) auf 1,-€ + MWSt an, damit der Staat auch kräftig an der MWSt mitverdienen kann.

Ich warte noch auf die BayTrass (Trassenabgabe für den nach Bayern gelieferte E-Energie)
 
Du bist also am immer teurer werdenden Strom für alle Schuld .
Haha, witzig.
Meine Nachbarn sind alle im Standardtarif des Grundversorgers und zahlen 24 bis 30 cent pro kWh! ;-)
Also ist ja wohl eher der Grundversorger hier der Schmarotzer, würde ich sagen.
Demnächst überrede ich sie in unsere regionale Energiegenossenschaft zu kommen, dann zahlen sie nen Bruchteil und bekommen den Strom (großteils) direkt von meinem Dach, für einen konstanten, fairen Betrag ohne Spotmarkt-Risiken.

Also ich würde eher sagen, der Spotmarkt-Preis geht grad so stark runter, wegen den ganzen Leuten, die sich die Mühe gemacht haben, PV-Anlagen zu bauen - auch weil sie nicht länger die Umwelt mit Atommüll und CO2 verpesten wollen...
 
Demnächst überrede ich sie in unsere regionale Energiegenossenschaft zu kommen, dann zahlen sie nen Bruchteil und bekommen den Strom (großteils) direkt von meinem Dach, für einen konstanten, fairen Betrag ohne Spotmarkt-Risiken.
Und das geht in Ösi einfach so?
Bei uns hättest du min. das Finanzamt und weitere Instutionen mit behördlichen Aufgaben, einschl. des privatw. Bundesanzeiger (da Gewerbe) an Bord. Da bedeutet, es sind regelmäßige Abgaben (auch Ertragsunabhängige) und ein umfassendes Berichtswesen (Bürokratie) zu leisten. Und dann wirst auch du als Kleinunternehmer schnell merken: Verschenken kann so schön sein und bereitet Freude.

Denkt doch nicht etwa, dass die Vorstände deines Grundversorgers ehrenamtlich tätig sind. Der Verein wäre in dem Fall der Beschenkte.
 
nöö der Preis geht runter weil die Betreiber der Grundlastkraftwerke ihre Erzeugung nicht verringern ! Es ist für sie billiger den Strom zu verschenken als die Kraftwerke runter zufahren. Es ist nun mal so das grundsätzlich die Erzeugte und Verbrauchte Energiemenge gleich sein müssen . Ansonsten kommt es zu erheblichen Frequenzschwankungen. Auch das Verbundnetz kann daran nicht viel ändern !
 
Demnächst überrede ich sie in unsere regionale Energiegenossenschaft zu kommen, dann zahlen sie nen Bruchteil und bekommen den Strom (großteils) direkt von meinem Dach, für einen konstanten, fairen Betrag ohne Spotmarkt-Risiken.
Ist das Gleiche, wenn du 8 Monate im Jahr zur Arbeit radelst und die restlichen 4 mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst. Bezahlt werden muss der Bus das ganze Jahr und alle die täglich fahren, müssen den Ausfall deiner 8 Monate mit bezahlen.
Und beim Sonnenstrom das Gleiche, du lieferst den, wenn alle liefern aber keiner welchen braucht. Und wenn im Dezember deine Anlage nichts bringt, nimmst du Strom aus dem Netz. Die Versorgungsleitungen Kraftwerke usw, die im Dezember dann liefern müssen, beschäftigen aber keine Saisonkräfte sondern werden das ganze Jahr bezahlt. Und wenn du die im Sommer nicht mit finanzierst, dann wird für alle der Strom teurer
 
Und das geht in Ösi einfach so?
Ja das wird in AT tatsächlich recht stark gefördert/unterstützt vom Staat. Wir haben die EEG letztes Jahr zusammen mit unserer Gemeinde gegründet, der Bürgermeister unterstützt das. Derzeit speisen einige Privatpersonen ein. Die Gemeinde will auch weitere PV-Anlagen und evtl ein Wasserkraftwerk in einem alten Bergwerksstollen bauen.
Abnehmer sind wiederum die Gemeinde und ein paar Privatpersonen.
Der Verwaltungsaufwand für den Vorstand der EEG (ehrenamtlich) ist derzeit schon noch etwas hoch, aber es gibt da ganz gute Software dafür (noch nicht ganz ausgereift, aber ok) die die Daten direkt von den Netzbetreibern bekommt.
Die Netzbetreiber findes nicht so toll, aber sie müssen das halt machen, weil es wohl gesetzlich vorgeschrieben ist.
Mehr Infos, falls es jemanden Interessiert:
Energiegemeinschaften
 
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Ist das Gleiche, wenn du 8 Monate im Jahr zur Arbeit radelst und die restlichen 4 mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst. Bezahlt werden muss der Bus das ganze Jahr und alle die täglich fahren, müssen den Ausfall deiner 8 Monate mit bezahlen.
Und beim Sonnenstrom das Gleiche, du lieferst den, wenn alle liefern aber keiner welchen braucht. Und wenn im Dezember deine Anlage nichts bringt, nimmst du Strom aus dem Netz. Die Versorgungsleitungen Kraftwerke usw, die im Dezember dann liefern müssen, beschäftigen aber keine Saisonkräfte sondern werden das ganze Jahr bezahlt. Und wenn du die im Sommer nicht mit finanzierst, dann wird für alle der Strom teurer
Meine 45kWp Ost-West-Anlage liefert selbst im Januar so viel, dass ich sehr wenig zukaufen muss. Und das was ich zukaufe versuche ich durch intelligente Steuerung meiner Heizung und Boiler großteils Nachts zwischen 1 und 6 Uhr zu machen, wenn der Spotmarkt-Preis auch im Winter billig ist, weil da Überschuss da ist. Klappt ganz gut.

Du hast schon einen Punkt mit deiner Argumentation, was die Bereitstellung der Infrastruktur betrifft. Aber Wandel und Veränderung geht halt nicht zum Nulltarif. Die letzten 150 Jahre haben wir auf Kosten der Umwelt und anderer Länder unseren Lebensstandard mit Kohle, Öl, Uran und Gas ermöglicht!
Wenn wir das ändern wollen, zahlen wir natürlich einen Preis dafür.

Letztendlich ist mein Beitrag, dass ich zu bestimmten Zeitpunkten eine große Menge Energie zur Verfügung stelle, möglichst viel davon direkt selber verbrauche und meine Nachbarn auch überrede in die EEG zu kommen und ihre Verbräuche soweit möglich entsprechend zu optimieren auf die billigen Überschussstrom-Phasen. Das ist nicht ideal, aber das ist alles was ich derzeit machen kann. Für mich persönlich rentabel ist es bestenfalls nach 15 bis 25 Jahren, je nachdem wie sich die Preise entwickeln...

Natürlich müssen aber der Staat und der Netzbetreiber und die Stromfirmen noch in bessere Netze und Speichermöglichkeiten und flexibler und intelligent steuerbare Kraftwerke investieren, um die Netzsicherheit zu gewährleisten. Und die alten unflexiblen fossilen Kraftwerke müssen sie irgendwann dann vom Netz nehmen... deren Zeit läuft ab.
(In Österreich ist das Dank viel Wasserkraft und Pumpspeicherkraftwerke natürlich ne bessere Ausganssituation als in DE! Aber auch in DE wird es mit Wind, Wasser, PV, Biogas & ganz wenig Erdgas mittel- bis langfristig machbar sein.)
Der Umbau kostet natürlich Geld, aber das kann ich leider nicht auch noch übernehmen. ;-) Dafür gibt es einen Staat und eine Gemeinschaft. Und das ist der Preis dafür, dass wir in Zukunft (vielleicht) noch auf diesem Planeten leben können. Wenn wirs nicht verkacken bis dahin.

Und: Wenn der Infrastruktur-Umbau mal geschafft ist, wird es definitv auch für alle wieder billiger!
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde mich schon interessieren, nützt mir nur nichts. Die Versorger haben eine sehr starke örtliche Lobby. Oft sind die selber in der Hand als Eigenbetrieb der städtischen Kommunen, die nicht selten auch diffizitäre Bereiche (ÖVPN, Spaßbäder, Stadien etc.) mitschleppen dürfen. Und nicht selten ist der OB gleichzeitig per Amt der Aufsichtsratvorsitzende von dem Verein.
Da kannst du auf eine Unterstützung lange warten. Aber wäre dies anders, würden sich die Gewinne wenige in die Tasche streichen und der Rest müsste für das Andere mit höheren Abgaben aufkommen.
Bei den Großkonzernen ist es doch so! Da werden denn die Tantiemen notfalls so lange angehoben, so dass es kaum abführbare Gewinne gibt und beim Verlust direkt und schadlos in die Staatskasse gegriffen, da Systemrelevant.
 
Du hast schon einen Punkt mit deiner Argumentation, was die Bereitstellung der Infrastruktur betrifft. Aber Wandel und Veränderung geht halt nicht zum Nulltarif. Die letzten 150 Jahre haben wir auf Kosten der Umwelt und anderer Länder unseren Lebensstandard mit Kohle, Öl, Uran und Gas ermöglicht!
Stimmt, aber Wind und Solar machen nun mal nur Sinn, wenn es genug Speichermöglichkeiten im Netz gibt. Und die Leut mit den Solardächern sind dann meist die ersten, die demonstrieren wenn man ein neues Pumpspeicherwerk baut. Kann jeder machen, was er möchte, aber wenn Strom im Überfluss vorhanden ist, wäre ich dafür Einspeisung nicht zu bezahlen. Der Markt regelt dann den Rest und dann muss jeder selbst sehen, wo er seine überschüssige Energie entsorgt. Am gerechtesten wäre in dem Fall sogar, das du fürs Einspeisen zahlst und wenn du bei Mangellage zukaufst auch Börsenpreise zahlst, die dann evtl bei 70 Cent oder höher liegen.
 
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